Masterplan "Ausbau Kindertagesbetreuung in Kiel" unterzeichnet

Mehr Kitas für Kiel

Am 10. April wurde der Masterplan für mehr Kitaplätze in Kiel von Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Bildungsdezernentin Renate Treutel zusammen mit der Kreiselternschaft sowie Vertretern der Kita-Träger und der Wirtschaft unterzeichnet. Er soll die Zahl an Betreuungsplätzen erhöhen und damit dem Rechtsanspruch der Eltern auf einen Kita-Platz für ihr Kind gerecht werden.

Die Landeshauptstadt Kiel hat den qualitativen und quantitativen Ausbau frühkindlicher Bildungsangebote in den vergangenen Jahren intensiv vorangetrieben. Dennoch gibt es in der wachsenden Stadt weiterhin einen großen Bedarf an weiteren Betreuungsplätzen.

Um möglichst allen Kieler Kindern einen guten Start in ihre Bildungsbiografie zu ermöglichen, bringt die Landeshauptstadt den „Masterplan Ausbau Kindertagesbetreuung in Kiel“ auf den Weg. Gemeinsam mit der Kreiselternvertretung, vielen Trägern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft möchte die Stadt mit dem Masterplan das System der Kindertagesbetreuung in Kiel noch zukunftsfähiger gestalten. 

Seit dem Jahr 2013 gibt es den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem ersten Lebensjahr. Seitdem wurden in Kiel das Betreuungsangebot und die Betreuungsstandards in Kindertageseinrichtungen und in der Tagespflege erheblich ausgebaut.
Insgesamt wurde das Betreuungsangebot im Zeitraum zwischen 2002 und 2017 um mehr als 7.600 Plätze ausgebaut. Am Stichtag 31. Dezember 2017 standen in der Landeshauptstadt 21.216 Kindern im Alter von null bis unter zehn Jahren insgesamt 15.824 Plätze bei 85 Trägern in 155 Kindertageseinrichtungen, 56 Einrichtungen der Schulkindbetreuung sowie bei freiberuflich tätigen und festangestellten Tagespflegepersonen zur Verfügung.

„Leider finden trotzdem noch immer nicht alle Kieler Eltern für ihr Kind einen guten Betreuungsplatz zur rechten Zeit“, erklären Oberbürgermeister Kämpfer und Bildungsdezernentin Treutel. Aktuell stehen bis Oktober dieses Jahres über 1000 Kinder auf den Wartelisten für einen Platz in einer Kita oder der Tagespflege.

Doch nicht nur die Plätze sind knapp – auch die Fachkräfte für Einrichtungen sind mittlerweile schwer zu finden. Für Bildungsdezernentin Renate Treutel steht daher fest: „Die Ausbildung von Fachkräften muss massiv erhöht werden. Ich möchte nicht erleben, dass wir eine Kita gebaut haben, aber nicht genügend Fachkräfte finden, um sie eröffnen zu können. Schon jetzt gibt es bei Krankheitswellen die Notwendigkeit, Gruppen auch zu schließen, weil wir keine Vertretungskräfte mehr finden.“

Fachkräftemangel bremst nicht nur den Kita-Betrieb aus, sondern auch den Kita-Ausbau: Es fehlt an Personal für die Planung und Umsetzung von Baumaßnahmen sowohl innerhalb der Stadtverwaltungen als auch im Baugewerbe. Bereits geplante Maßnahmen können so nicht immer zeitnah realisiert werden.

In Kiel werden in diesem Jahr rund 126 Millionen Euro für den Betrieb von Kindertageseinrichtungen ausgegeben. Für den Bau stellt die Stadt zwischen 2018 und 2020 insgesamt 11,4 Millionen Euro zur Verfügung. Aus den bisherigen Investitionsprogrammen des Landes Schleswig-Holstein und des Bundes wurden insgesamt rund 19,6 Millionen Euro für den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze in Kiel bereitgestellt. Im Rahmen des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes des Bundes zur Unterstützung der frühkindlichen Bildungsinfrastruktur erhält die Landeshauptstadt zusätzliche Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 4,2 Millionen Euro. Insgesamt stehen damit über 35 Millionen Euro für den Kita-Ausbau zur Verfügung.

„Weil wir um den steigenden Bedarf wissen, hängen wir uns beim Kita-Ausbau richtig rein. Die Unterzeichnung des Masterplans ist ein wichtiger Schritt“, so Ulf Kämpfer und Renate Treutel.

Zu den Unterzeichnern gehören neben der Stadt:

  • die Kreis-Elternvertretung
  • die Kreisarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände
  • die Arbeiterwohlfahrt Kiel
  • der Ortscaritasverband Kiel
  • der Paritätische Wohlfahrtsverband in Kiel
  • der DRK-Kreisverband Kiel
  • das Diakonische Werk Altholstein
  • der Kirchenkreis Altholstein
  • das Forum Sozial
  • der Dachverband der Eltern-Kind-Gruppen
  • die Bartels-Langness Handelsgesellschaft
  • das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
  • der Handels- und Industriepark Kiel-Wellsee
  • die IHK Kiel
  • die Kieler Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklung (KiWi)
  • der Unternehmensverband Kiel.

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