Sommerfest: UV Kiel fordert funktionierende Infrastruktur für erfolgreichen Mittelstand

Sommerfest der Kieler Wirtschaft

Vor über 230 Gästen appellierte UV Kiel Vorstandsvorsitzender und Gastgeber Hendrik Murmann, geschäftsführender Gesellschafter der J.P. Sauer & Sohn Maschinenbau GmbH, für eine bessere digitale und analoge Infrastruktur in Kiel und Umgebung und ein Sicherheitskonzept für die Energieversorgung im Land.

Als besonderen Gastredner des diesjährigen Sommerfestes der Kieler Wirtschaft begrüßte der UV Kiel Dr. Bernd Buchholz, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holsteins.

Kiel, 6. Juni 2018

Der Unternehmensverband Kiel e.V. (kurz UV Kiel) lädt traditionell anlässlich seiner jährlichen Mitgliederversammlung Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zum anschließenden „Sommerfest der Kieler Wirtschaft“.

In der Produktionshalle des Kieler Traditionsunternehmens J. P. Sauer & Sohn Maschinenbau GmbH in Kiel-Friedrichsort hob Murmann in seiner Rede die Bedeutung der hiesigen Industrie hervor: „Auch wenn sich Industrie verändert und die Digitalwirtschaft in Kiel eine wachsenden Bedeutung zukommt: Produktionsbetriebe und klassische Industrie sind die Schlüsselfaktoren für Wachstum und Wohlstand! Ein Industriearbeitsplatz schafft mindestens vier Weitere, daher darf die Politik die hier ansässigen Industrie-Unternehmen auch nicht vernachlässigen.“

Wesentliche Bedingungen führte der Verbandsvorsitzende für eine erfolgreiche Wirtschaftsregion an und nahm dabei sowohl die Kommunal- als auch die Landesregierung in die Pflicht, auf die Bedürfnisse des Mittelstandes Rücksicht zu nehmen:

Fachkräftemangel wirkungsvoll begegnen

Deutschland habe so viele Erwerbstätige wie niemals zuvor, so der Verbandsvorsitzende. Laut aktuellen Zahlen der Arbeitsverwaltung gebe es im Kreis Plön sogar nahezu eine Vollbeschäftigung. Die Duale Ausbildung und die Bandbreite an Ausbildungsberufen und Karrierechancen der Kieler Unternehmen, müssen stärker hervorgehen werden, so Murmann. „Wir brauchen gut ausgestatte Berufsschulen vor Ort. Wer lernt denn einen Beruf in Kiel, wenn der Azubi mehrmals pro Woche nach Lübeck zur Berufsschule muss?“

„Unsere Unternehmen bieten viel! Gut ausgebildete Fachkräfte müssen nicht nach Hamburg oder Bayern! Lassen Sie uns gemeinsam Schule und Wirtschaft und auch Hochschule und Wirtschaft besser vernetzen, um die Nachwuchskräfte hier zu behalten!“, so Murmanns Forderung an die Politik und auch an die Sozialpartner.

Doch nur ein guter Job mit guten Arbeitsbedingungen reicht nicht: Ein attraktives Lebensumfeld mit bezahlbarem Wohnraum, qualitativer Kinderbetreuung und moderner Ausstattung der Bildungseinrichtungen sowie eine gut ausgebaute Infrastruktur für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, müsse gewährleistet sein, so Murmann.

Infrastruktur ausbauen – Digital und Analog

Mehr denn je brauchen die Unternehmen eine schnelle und vor allem sichere Anbindung an die Datenautobahn. „Wie sollen Unternehmen im digitalen Wandel wettbewerbsfähig bleiben, wenn die wesentliche Voraussetzung fehlt? Wir brauchen einen verlässlichen Maßnahmenplan, um Kiel auf die Karte für eine ausgebaute Glasfaser-Struktur zu setzen.“ Murmann forderte daher die Landesregierung auf, alle Maßnahmen auszuschöpfen, um in Kiel den Breitbandausbau voranzutreiben.

Dabei solle auch ein entsprechendes Sicherheitskonzept berücksichtigt werden. „In digitalen Zeiten muss Politik mit Energiewirtschaft und Digitalwirtschaft zusammenarbeiten. Energieversorgungspannen öffnen sonst Tür und Tor für Cyberkriminelle!“, so Murmann.

Erleichtert zeigte sich der Verbandschef über den Ausgang des Bürgerentschied über den Kieler Flughafen und mahnt zugleich vor einer Wiederholung: „Es ist fatal, wenn der Bestand von für die Wirtschaft wichtiger Infrastruktur von Volksentscheiden abhängt. Das darf sich in Kiel nicht Kiel nicht wiederholen, auch wenn die Kieler Bürgerinnen und Bürger bei den letzten Bürgerentscheiden sehr weise entschieden haben. Infrastruktur ist Aufgabe der Politik und muss allein in der Hand gewählter Volksvertreter bleiben.“

Zur Infrastruktur zählt aber auch, dass Güterströme verlässlich sind, Kundenerreichbarkeit gegeben ist und dass MitarbeiterInnen zur Arbeit gelangen können. Der Verbandschef spricht sich klar gegen Diesel-Fahrverbote aus und appelliert an Kiels Oberbürgermeister und Minister Buchholz: „Unsere Stadt verträgt kein Fahrverbot am Theodor-Heuss-Ring. Ein Kollaps für den Verkehr ist vorprogrammiert und wird viele unserer Unternehmen aber auch deren Mitarbeiter, die zur Arbeit pendeln, sehr hart treffen. Ein Fahrverbot wären nicht verhältnismäßig.“

Wachstumskurs beim UV Kiel: 36 Neumitglieder im vergangenen Jahr

Der UV Kiel werde sich weiterhin dafür stark machen, dass die Forderungen des Verbandes und seiner Mitglieder im Sinne einer zukunftsfähigen Positionierung der Wirtschaftsregion Kiel erfüllt werden, versprach Hendrik Murmann. „Dass sich der UV Kiel auf allen Entscheidungsebenen nachdrücklich für die Interessen der regionalen Wirtschaft einsetzt, ist der Grund, warum uns aktuell mehr als 360 Mitgliedsunternehmen ihr Vertrauen schenken. Dieses Wachstum ist die beste Bestätigung und Motivation, die wir für unsere Arbeit bekommen können.“ 


 


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